In ReLLFloW wird erforscht, wie Bewohner von Wohnheimen und Mehrfamilienhäusern zu aktiven Treibern und Nutzern der Energiewende werden können. Ziel ist es, den Strombezug der Gebäude flexibel und automatisiert an die aktuelle Auslastung des Stromnetzes anzupassen, um das Lastmanagement für Netzbetreiber zu erleichtern.
Der Stromverbrauch von Mehrparteienhäusern ist stark schwankend und somit auch deren Strombedarf im Versorgernetz. Konventionelle Erzeugungsanlagen wie Kohle- oder Atomkraftwerke können in ihrer Stromerzeugung reguliert werden, um solche Schwankungen auszugleichen. Mit Photovoltaik- und Windkraftanlagen ist jedoch die Stromerzeugung selbst volatil, denn sie hängt stark vom Wetter ab. Der Stromverbrauch muss daher so gestaltet werden, dass er die zeitlich wechselhafte Stromerzeugung ausgleicht.

Schmid (ST WNO), Christopher Mader (NFX), Stephan Synkule (SWLA), Simon Vollmer (NFX), Tobias Mader (NFX), Ulrich Ludolfinger
(HS Landshut), Prof. Dr. Maren Martens (HS Landshut) (Quelle: Hochschule Landshut, Florian Karow)
In ReLLFloW wird dafür in einem Studierendenwohnheim des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz (ST WNO) ein Schwarmspeicher zur Glättung der volatilen Stromlasten in Niederspannungsnetzen erprobt. Der Schwarmspeicher besteht aus vielen kleinen Speichern der Netz-Flex UG (NFX). Diese sollen so eingesetzt werden, dass die Schwankungen des Strombedarfs, die sich auf die Spannungsschwankungen im Versorgernetz auswirken, über die Zeit hinweg verschoben werden. Künstliche Intelligenz, entwickelt an der Hochschule Landshut (HS Landshut), steuert die kleinen Speicher im Kollektiv so, dass der Strombezug der Bewohner von Wohnanlagen dazu beiträgt, die Auslastung des Stromnetzes zu jedem Zeitpunkt innerhalb eines bestimmten Idealbereichs zu halten. Die Stadtwerke Landshut (SWLA) unterstützen bei der Auswertung der Netzauslastung und der Auswirkungen des Schwarmspeichersystems auf das Versorgernetz.
Letztendlich soll eine Speichertechnologie für Mehrparteienhäuser entwickelt werden, die durch intelligente Ladesteuerung Lastschwankungen im angrenzenden Niederspannungsnetz ausgleicht und die Energiekosten für Bewohner reduziert. Mittelfristig könnten solche Speichermöglichkeiten dazu beitragen, den Strombedarf allein aus erneuerbarer Energie zu decken.