In der Neurorehabilitation gilt die Magnetstimulation als Erfolg versprechende Behandlungsmethode. Im Projekt wurde ein neues Magnetstimulationssystem für therapeutische Zwecke entwickelt, aufgebaut und getestet.
Elektrische und magnetische Stimulation von Nerven und Muskeln stellen in der Medizin eine etablierte Methode für diagnostische, therapeutische und rehabilitative Maßnahmen dar. Ziel des Projektes war es, die Effizienz der jungen Behandlungsmethode „Therapeutische Magnetstimulation“ zu verbessern und neue Anwendungsgebiete zu eröffnen.
Die Reizung großflächiger Muskeln mit elektrischer Stimulation ist für den Patienten mit erheblichen Schmerzen verbunden, außerdem werden nur oberflächennahe Muskeln erreicht. Eine magnetische Stimulation ermöglicht hingegen die Anregung von Muskelkontraktionen ohne Aktivierung der schmerzleitenden Fasern und weist eine höhere Eindringtiefe ins Gewebe auf. Durch die günstigere Durchflutung des Muskels erreicht man zudem die Freisetzung von deutlich höheren Muskelkräften und eine gleichzeitig geringere Ermüdung der Muskeln.
Im Projekt wurde ein neues magnetisches Demonstratorsystem entwickelt, aufgebaut und getestet. Dabei ist als Stimulationsimpuls erstmals ein hochfrequenter, polyphasischer „BURST“ zur Anwendung gekommen. Das neue Stimulationssystem wurde im Hinblick auf seine therapeutische und rehabilitative Wirkung und seine Energieeffizienz untersucht. In Messreihen wurde die optimale Zykluszahl bei komplett querschnittgelähmten Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden bestimmt. Die Effektivität der peripheren, repititiven Magnetstimulation ließ sich durch die Anwendung von Impulszügen (BURSTs) mit 3–4 Zyklen erhöhen. Es wird angenommen, dass die periphere repetitive Magnetstimulation auch eine starke spastiklösende Wirkung aufweist – zur Untermauerung dieser Hypothese sind aber noch weitere Untersuchungen erforderlich.