Entwicklung hochwertiger, umweltfreundlicher Infrastrukturprodukte für den Einsatz im Tiefbau

Das Ziel des Forschungsvorhabens lag in der Entwicklung neuer Materialien, die für die Herstellung von komplexen, geschäumten Kabelschachtsystemen im Spritzgießverfahren geeignet sind und zu einem bedeutenden Teil aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Kunststoffkabelschächte haben sich über die Jahre vor allem auf Grund ihres modularen Aufbaus, ihres geringen Transportgewichts und ihrer einfachen Montage in vielen Bereichen etabliert. Aus ökologischen Gesichtspunkten und zur Sicherung der Ressourcen formulierten die Projektpartner das Ziel, ein neues WPC (Wood-Plastic-Composites)-Material zu entwickeln: Es soll für die Herstellung von komplexen, geschäumten Kabelschachtsystemen im Spritzgießverfahren geeignet sein und zu einem bedeutenden Teil aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Das im Rahmen des Projekts entwickelte Material enthält einen für Spritzgussanwendungen nennenswerten Holzfaseranteil von 45 Gewichts-% und weist im Vergleich zum bisher eingesetzten Standardmaterial (glasverstärktem PC-Blend) einige technische, wirtschaftliche und ökologische Vorteile auf. Die Dichten der entwickelten WPC-Rezepturen liegen bei ca. 1,0 g/cm⊃3; und somit unter der Referenzprobe aus PC-Blend. Die für die geplante Anwendung entscheidenden mechanischen Kennwerte (Biegefestigkeit, Durchbiegung und Biege-E-Modul) sind vergleichbar mit dem Standardmaterial oder übertreffen diese sogar.

Das entwickelte Material lässt sich problemlos durch ein herkömmliches Schaumspritzgussverfahren verarbeiten. Außer geringfügigen Änderungen an vorhandenen Werkzeugen sind keine weiteren Anpassungen notwendig. Durch den Einsatz des entwickelten Materials wird die Zykluszeit des Spritzgießens merklich reduziert. Die Verarbeitungstemperatur konnte im Vergleich zum Standard-PC-Blend signifikant verringert werden, was aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht ein enormes Einsparungspotenzial darstellt. Die Innovation erreichte im Dezember 2013 den 3. Platz beim WPC-Innovationspreis in Köln.

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