SARS-CoV2 besitzt vier Strukturproteine, die für den Aufbau des Virus und die Infektiosität verantwortlich sind. Die Verpackung des viralen Genoms in das Viruspartikel ist ein zentraler Schritt der Vermehrung, die durch das virale Nukleocapsid-Protein reguliert wird.
Virale Proteine vereinen oft mehrere Funktionen, die die Vermehrung des Virus unterstützen. So hat Nukleocapsid (N) zusätzliche Funktionen in der Modulation des zellulären Immunsystems und der Hemmung der Genexpression und Proteinsynthese.

Im Vergleich zu S weist N eine wesentlich geringere Mutationsrate auf und N-Proteine weisen innerhalb verschiedener Klassen von RNA Viren eine hohe gegen ein breites Spektrum von RNA Viren zu erhalten, welche eine geringere Ausfalls-Wahrscheinlichkeit durch die Konservierung der N-Sequenz hätten.
Mit diesem Projekt wurde analysiert, ob sich Nukleocapsid sich als Drug Target eignet. Screening Methoden wurden etabliert, Wirkstoffe identifiziert und molekulare Mechanismen analysiert, um die besten Ansätze zur Hemmung der Viren-Vermehrung zu finden. Neben zellulären Screenings wurden biochemische Methoden gewählt, um spezifisch die Interaktion von N mit RNA zu unterbinden.
Gefundene Wirkstoffe inhibieren effizient die RNA Bindung und unterbinden den wichtigen Prozess der Phasen Separation, mit dem N spezifisch das virale Genom erkennt und verpackt. Entsprechend hemmen diese Wirkstoffe die Virus-Vermehrung bei niedriger Toxizität. Weiterhin wurden neue biochemische Ansätze zur Hemmung anderer N Funktionen gefunden und die hochdurchsatzfähigen Screening Methoden etabliert.
Diese neuen Ansätze und das Ergebnis, dass Nukleocapsid ein gutes therapeutisches Ziel darstellt, versprechen die Möglichkeit der Entwicklung eines potenten Wirkstoffes.