Neuartiges biokatalytisches Herstellverfahren ersetzt die chemische Synthese

Leber- und Gallenwegserkrankungen werden mit synthetisch hergestellten Wirkstoffen be­handelt. Neuartige biokatalytische Herstellverfahren versprechen eine bessere Qualität und effektivere Ausnutzung der Ressourcen.

Die Therapie von Leber- und Gallenerkrankungen mit Naturstoffen aus Gallenflüssigkeit hat in den letzten 30 Jahren einen festen Platz in der Medizin eingenommen. So werden die­se Medikamente für die Behandlung von Gallensteinen und Leberzirrhose erfolgreich eingesetzt.

Die synthetische Herstellung ist anspruchsvoll und rohstoffintensiv. Der Einsatz von maßgeschneiderten hoch selektiven Mikroorganismen soll die Herstellung der Schlüsselschritte vereinfachen. Zielsetzung des Vor­habens ist daher die Entwicklung dieser neu­artigen Mikroorganismen und eines mikrobiellen Biokatalyseverfahrens.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor liegt zunächst in der Erforschung und Herstellung geeigneter rekombinanter, also gentechnisch ver­­änderter Mikroorganismen, die als leistungsfähige „Zellfabriken“ die klassische Synthese ersetzen können. Dazu kommt die mole­kulare Biotechnologie zum Einsatz. Um dieses neue biokatalytische Potenzial für die industrielle Praxis nutzbar zu machen, müssen die Reaktionen der Mikroorganismen charakterisiert und ein effizientes biokatalytisches Produktionsverfahren entwickelt werden. Dem schließt sich eine Vergrößerung in den Pilotmaßstab an. Die vielschichtigen Anforderungen stellen einen hohen Anspruch an die Zusammenarbeit der beteiligten Experten aus molekularer Biotechnologie, Bioverfahrenstechnik und Chemie.

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