Die lokale Erwärmung eines Tumors mit Mikrowellen (Hyperthermie) wird seit Jahrzehnten klinisch eingesetzt. Es fehlten jedoch praxisrelevante präklinische Hyperthermiesysteme, um Kenngrößen zur Optimierung patientenspezifischer Behandlungskonzepte und Mikrowellen-Applikatoren zu definieren und Empfehlungen für die Entwicklung von innovativen Konzepten für klinische Studien zu geben.
Das übergeordnete Ziel dieses Projekts mit zwei Wissenschaftspartnern (Universitären Erlangen und Bayreuth) und einem Industriepartner (Dr. Sennewald Medizintechnik GmbH) war deswegen, praxisrelevante präklinische Mikrowellen-basierte Hyperthermiemodellsysteme zu entwickeln, im Zusammenspiel aus verfahrenstechnischen, biologischen und immunologischen Ansätzen, auch unterstützt durch Simulationen.

Es gelang, einen qualitätsgesicherten verlässlichen Prototyp für die Mikrowellen-basierte Maushyperthermie zu entwickeln. Zudem wurde herausgefunden, dass sowohl Hyperthermie- und Radiotherapie-bedingte Veränderungen immunregulatorischer Proteine auf der Tumorzelloberfläche als auch die Freisetzung von Gefahrensignalen zur Definition von immunbiologischen Mechanismen, welche Anti-Tumor-Immunität nach multimodalen klinikrelevanten Behandlungsschemata induzieren, einbezogen werden müssen. Zudem wurde herausgefunden, dass prädiktive Immunmatrizen sehr individuell sind und wiederum von dem individuellen Tumor ebenso wie von den Behandlungstechniken abhängen.
Die im Projekt entwickelte und optimierte Mikrowellen-basierte Maushyperthermie kann zukünftig standardisiert in internationalen Laboren für prä-klinische Forschung verwendet werden, um innovative Konzepte für klinische Studien zu optimieren und translational zu untersuchen.