Lock- und Abwehrstoffe für Stechmücken sind thermosensibel und lassen sich nicht ohne Weiteres in Kunststoffe einarbeiten, um dauerhaft beduftete Oberflächen mit kontrolliertem Freisetzverhalten zu erzeugen. Gesucht wurde deshalb eine wirtschaftliche Methode, die es erlaubt, dauerhaft beduftete Kunststoffflächen für bestehende und neue Anwendungen in der Insektenbekämpfung zur Verfügung zu stellen.
Im Rahmen dieses Projekts konnten verschiedene Controlled Release Systeme für die wichtigsten Stechmückenlockstoffe entwickelt werden, welche die Wirkstoffe gleichmäßig und kontrolliert über einen langen Zeitraum an die Umgebungsluft abgeben. Das Lockstoffgemisch aus Capronsäure, Milchsäure und Ammoniak wurde in Polymerkügelchen aus PLA so eingearbeitet, dass es relativ gleichmäßig und über einen Zeitraum von mehreren Monaten wieder abgegeben wird. Im Rahmen dieses Projektes konnte eine erste Pilotanlage zur Herstellung größerer Mengen an Lockstoffdispensern für die Verwendung in Fallen aufgebaut werden.


Die Entwicklung eines geeigneten Controlled Release Systems für den Lockstoff 1-Octen-3-ol gestaltete sich auf Grund der Eigenschaften des Lockstoffes etwas schwieriger. Erst mit dem Aufbau eines Kern-Hülle-Systems, wobei der Lockstoff in ein geeignetes Kernmaterial eingearbeitet und anschließend mit einer zusätzlichen Schutzschicht versehen wird, konnte eine befriedigende Lösung erzielt werden. Als Kernmaterial erwiesen sich unter anderem Polymerkügelchen aus PP als sehr gut geeignet. Das System erniedrigt den Dampfdruck des Octenols und damit die Abgaberate drastisch, und es zeigt sich eine sehr stark abgeflachte exponentielle Abgaberate über einen Zeitraum von über 40 Tagen.
Diese Ergebnisse besitzen auf Grund Ihrer besseren Eigenschaften sehr großes Potenzial, die am Markt bestehenden Systeme zu verdrängen.