Weiterentwicklung der Bodenwäsche für PFAS-belastete Böden im Hinblick auf ein Recycling der Feinfraktionen – BoReF

Vielerorts verunreinigen sogenannte „Ewigkeitschemikalien“ den Boden. Diese Stoffe werden in der Umwelt kaum abgebaut und sind eine erhebliche Gefahr für den Menschen. Mit dem Verfahren der Bodenwäsche können belastete, grobkörnige Böden gereinigt werden. Das Projekt BoReF entwickelt das Verfahren weiter und erweitert es auf feinkörnige Böden.

Die Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) umfasst mehr als 4.700 Substanzen. Sie werden aus der Produktion von PFAS, Textilien, Papier und Druckerzeugnissen, der galvanischen Industrie, Kälte- und Treibmitteln sowie Feuerlöschschäumen in die Umwelt freigesetzt. Dort verbleiben sie als persistente Schadstoffe. Inzwischen können sie im Blut der Bevölkerung nachgewiesen werden. Die Bodenwäsche ist das einzige großmaßstäblich eingesetzte Verfahren zur Reinigung PFAS-kontaminierter Böden. Dabei werden die an den Bodenpartikeln anhaftenden Schadstoffe durch mechanische Krafteinwirkung von diesen abgelöst und in das Waschwasser überführt, aus dem sie mittels Aktivkohle entfernt und anschließend thermisch vollständig zerstört werden können.

Ziel des Projekts BoReF ist es, die Bodenwäsche so weiterzuentwickeln, dass nicht nur wie bisher die Grobfraktionen der Böden (> 0,1 mm), sondern auch der Feinanteil (< 0,1 mm) gereinigt werden kann.

Der methodische Ansatz des Projekts besteht darin, die Interaktion zwischen Wasser und Bodenpartikeln in den bestehenden Verfahrensstufen zu verbessern sowie durch zusätzliche Verfahrensstufen gezielt die Feinfraktion zu reinigen. Ein Ansatz hierbei ist die Flotation: Durch Einbringen von Luftblasen und speziellen Additiven schwimmen die PFAS mit den Luftblasen auf, während der gereinigte Boden absinkt. Ein weiterer Ansatz besteht darin, die organischen Bodenbestandteile, an denen die PFAS anhaften, zu zerstören und so deren Auswaschung zu ermöglichen. Zur Kontrolle des Behandlungserfolgs wird die innovative SICRIT-Technologie zur einfachen und schnellen Bestimmung der PFAS-Konzentration eingesetzt. Die ökologische Bewertung der entwickelten Verfahrenskombination erfolgt mittels Lebenszyklusanalyse (LCA).

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