Tumortherapien auf Basis von Signalweg-Analysen

Modernste Methoden der Proteomanalyse ermöglichen die Charakterisierung krankheitsrelevanter Signalwege und bilden dadurch eine Grundlage für die Identifizierung biologischer Marker, um die Wirksamkeit neuer Krebsmedikamente anzeigen zu können.

Neu entwickelte Pharmazeutika zur Tumortherapie sind häufig nur bei einem geringen Prozentsatz der Patienten wirksam. Zudem sind Wirkstoffselektivität und damit verbundene Nebenwirkungen oftmals unzureichend untersucht. Dieses Forschungsvorhaben hatte zum Ziel, neue Strategien für die individualisierte Tumortherapie am Beispiel des Pankreaskarzinoms zu validieren sowie die Spezifität neuer Krebswirkstoffe zu erforschen. Zu diesem Zweck wurden modernste Methoden der Proteomanalyse auf verschiedene biologische Testsysteme angewandt. Damit konnte gezeigt werden, dass durch Charakterisierung krankheitsrelevanter Signalwege eine auf den Patienten abgestimmte Behandlungsstrategie prinzipiell möglich ist.

Für ausgewählte Wirkstoffe konnte durch die Kombination affinitätschromatografischer Techniken mit einer Proteinidentifizierung durch quantitative Massenspektrometrie das Wirkungsspektrum auf zelluläre Proteine bestimmt werden, um damit Kandidaten zur Erklärung der therapeutischen Wirksamkeit zu finden. Des Weiteren wurden Methoden zur globalen Analyse posttranslationaler Proteinmodifikationen durch quantitative Massenspektrometrie etabliert, um die Regulation zellulärer Signalwege sichtbar zu machen. Zur Identifizierung signifikant regulierter Proteinphosphorylierungen oder Proteinacetylierungen wurden bioinformatische Methoden entwickelt, die durch grafische Darstellung eine Interpretation dieser komplexen Vorgänge möglich machen. Dadurch wurden neue Grundlagen für die Identifizierung von biologischen Markern geschaffen, die die Wirksamkeit neuer Medikamente anzeigen und damit eine personalisierte Tumortherapie ermöglichen könnten.

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